Die Idee zu NACHTLICHT kam mir erstmals 2005. Damals war
ich sehr aufs Feiern und auf die Wochenenden bezogen. Die Nacht zum Tag machen,
diese Thematik bestimmte damals primär meine Gedanken zu NACHTLICHT. Als ich
dann im Herbst 2013 damit begann an einem Album mit diesem Namen zu arbeiten,
weitete ich die Themenwahl etwas aus um daraus auch ein Album in
„Herbststimmung“ zu machen.
Der Titeltrack NACHTLICHT 2013 greift allerdings weniger
eine Nacht-zum-Tag-machen-Thematik auf, sondern handelt eher davon dass ich nur
nachts Zeit für meine Musik finde. Dies ist so da ich ein vielbeschäftigter
Familienvater bin und Musikmachen leider nur als „Hobby“ betreiben kann. Die
erste Zeile der ersten Strophe stammt aus der Zeit in der mir die ursprüngliche
Nachtlicht Idee kam (2005). Der Rest des Textes besteht überwiegend aus
verschiedenen Textfragmenten die ich in meiner Zeit mit meiner Band The Jammin‘
geschrieben und gesammelt habe und die ich dann recht schön und gezielt zum
einem Titeltrack des Albums zusammengefügt habe.
Der Beat ist ein Freebeat mit dem Titel Andromeda von
Stiff.Scratch.
HINTERM MOND entspringt aus einer fixen Idee zu
Hinterland von Casper. Dieses Lied gefiel meiner Frau als es veröffentlicht
wurde sehr, aber ich konnte nicht allzu viel damit anfangen. Außer natürlich
die Idee zu verarbeiten dass ich mit diesem recht bekannten Hit nicht viel
anzufangen weiß. Ich habe dann einfach weiter drauf los geschrieben und die
verschiedensten Themen mit eingeflochten, wodurch ein cooler Track entstanden ist,
der mit Sicherheit stark beeinflusst von Degenhardt und dem Aschenbecher Album
von NMZS und Danger Dan ist.
Der Beat ist von Benni Garrido den ich angebettelt habe
mir irgendeinen neuen Beat von sich zu geben damit ich weiter schreiben kann.
Ohne den Track HERBST gäbe es das ganze Album NACHTLICHT
wohl in dieser Form nicht. Im Herbst 2013 hab ich meinen düsteren, herbstlichen
Stimmungen in diesem Text Ausdruck verliehen. Als der Track fertig war
beschloss ich ein Herbst Album oder eine Herbst EP um ihn herum zu basteln,
wofür ich wie gesagt die alte NACHTLICHT Idee aufgriff. Inhaltlich ist dieser
Text einer meiner besten wie ich finde und auch hier spürt man den starken
Einfluss des Aschenbecher Albums von NMZS und Danger Dan (auch wenn ich im Text
shouts an NMZS‘ Egotrip Album gebe). Die Anspielung auf Xavier Naidoo am Ende
des Tracks ist ironisch gemeint und den Text habe ich geschrieben und
aufgenommen bevor mir die aktuelle politische Haltung des Herrn Naidoo bekannt
war. Genervt hat er mich aber auch davor schon, dieses gefühlsduselige,
pseudoreligiöse Gehabe ist mir schon lange auf den Sack gegangen. Seine neue
politische Haltung bekräftigt nur meinen Entschluss mich von diesem Hampelmann
zu distanzieren.
Der Beat ist ein Freebeat den mein damaliger Nachbar
Dangerous gepickt hat und ihn mir dann gab um darauf ein Feature mit ihm zu
schreiben, woraus aber nichts wurde. Der Beat heißt Gottverdammt und ist von
Dopetones & Ification.
HELL OF A MOTHERFUCKER ist ein Track der in Form fiktiver
Geschichten meine früher Partyzeit beschreibt. Er trifft eigentlich genau was
ich ursprünglich mit NACHTLICHT meinte als mir 2005 dieses Wort erstmals in den
Sinn kam. Den Ausspruch HELL OF A MOTHERFUCKER habe ich immer gebraucht wenn
ich verkatert arbeiten war. Sich die Nacht um die Ohren schlagen das macht ein
Motherfucker und es ist die Hölle danach in die Arbeit zu müssen. Geschrieben
habe ich den Text zu einer Zeit als ich selbst kaum feiern gegangen bin
sondern, nach der Geburt meines ersten Sohnes, eher ein ruhiges Familienleben
führte. Mich an meine „Sturm und Drang Zeit“ erinnernd kamen mir dann diese
Zeilen.
Der Beat ist von Benni Garrido, aus einer ganzen Sammlung
von Beats die er mir 2008 zur freien Benutzung zur Verfügung stellte.
Ähnlich wie der Track HELL OF A MOTHERFUCKER beschreibt
auch der Track PEPP meine Partyzeit. Allerdings ist PEPP, im Gegensatz zu HELL
OF A MOTHERFUCKER, eine autobiographische Geschichte die auch in etwa so
passiert ist. Den Text habe ich auch damals in meiner krassen Partyzeit
geschrieben, 2006 oder 2007. PEPP war
einer der ersten Tracks die ich selbst mit Cubase aufgenommen habe, während ich
davor noch mit einem Korg D4 Recorder gearbeitet habe. Man hört dem Track
leider auch an dass ich die Mixdown-Möglichkeiten von Cubase damals noch kaum
ausgeschöpft habe. Vielmehr habe ich ihn einfach eingerappt, kaum gemischt und
die Reime irgendwie plump gedoppelt. Trotzdem ein geiler Track der mir immer
wieder Spaß macht, weil’s halt wirklich so war damals.
Der Beat ist von Dogtor Psycho, wohl auch aus dem Jahre
2006 oder 2007.
SCHWARZ (WESEN DER NACHT) ist wohl der älteste Text des
Albums. Geschrieben habe ich ihn in seiner ursprünglichen Version schon 2005
oder 2006, bzw. setzt er sich aus Zwei Texten aus dieser Zeit zusammen. Er fügt
sich aber inhaltlich sehr gut in die NACHTLICHT Thematik. Zwei Aussagen des
Textes beziehen sich allerdings direkt auf die damalige Situation in der
deutschen Hip Hop Szene. Zum einen die Anspielung auf NDW von Fler und zum
anderen die Thematisierung der Aussage von Eko Fresh: „Rappen ist ein
ziemlicher Scheißjob“ (Bushido, Eko Fresh, Chakuza, D-Bo & Baba Saad -
Nemesis). Außerdem Thematisiere ich wiederholt meine damalige Situation als
Leiharbeiter am Fließband, wie im Track HIP HOP? von meinem Album NACH BESTEM
WISSEN UND GEWISSEN.
Auch dieser Beat ist von Dogtor Psycho, wahrscheinlich
von 2005 oder 2006. Der Track beinhaltet ein Vocalsample aus dem Film Halloween
VI.
Der Track BLICKE ist vielleicht mein Lieblingstrack auf
dem Album, auch wenn die eine Strophe mit etwas wenig Druck eingerappt sein
mag, was allerdings gut zum Thema das Tracks passt. Die Hook ist eine der
besten die ich jemals geschrieben habe, wobei zu sagen ist dass mir Hooks
schreiben nicht sonderlich liegt.
Der Beat ist von Benni Garrido, auch aus der Sammlung die
er mir 2008 gegeben hat und es ist einer der besten, wenn nicht der beste Beat
auf dem Album (daher ist’s wahrscheinlich auch mein Lieblingstrack).
Die Textidee zu IN KETTEN stammt aus meiner Zeit mit
meiner Band The Jammin‘. Wobei dieses Horror-Rap-Ding eigentlich ganz untypisch
für meine Zusammenarbeit mit den The Jammin‘ Jungs ist, ging es doch damals
viel um Reggae und Love und Peace. Ich wollte schon immer einen Horrortext
schreiben, habe aber versucht dennoch auch etwas Humor einzubauen (ich denke
das ist mir auch gelungen). Ich habe den Track zuerst nur als Demoversion
aufgenommen, dann aber so gelassen weil ich schlicht zu faul war ihn noch
einmal einzurappen.
Der Beat ist ein Freebeat mit dem Titel Rückschritt von Deaz.
… DOCH EIN STÜCK VOM KUCHEN NICHT ist ein Track der es
fast nicht auf das Album geschafft hätte, denn bis zu Letzt war ich mir
unsicher ob diese Aussagen überhaupt verstanden werden, oder ob sie
fälschlicherweise als Sexismus gewertet werden. Im Endeffekt war es mir dann
aber egal was die Leute von mir denken, wenn ihr wollt nennt mich einen
Sexisten - drauf geschissen. Der Text besteht aus mehreren Textfragmenten in
denen es darum geht dass Mädels sich häufig an Künstler ranschmeißen, nur um
sich selbst zu profilieren. Der Arbeitstitel des Tracks war KÜNSTLER SCHLAMPEN.
Die erste Strophe habe ich 2007 mit dem Titel PORNOTHORAX geschrieben. Der Rest
des Tracks ergab sich aus Begebenheiten in meiner Zeit mit The Jammin‘ und als
Veranstalter von Drum And Bass Events. Die erzählten Geschichten sind teils
fiktiv, teils wahr.
Der Beat ist ein Freebeat von HundertmarkBeatz und
eigentlich viel zu gut für diesen Track.
Der Beat war für die Competition vorgegeben, ist von CJ
Beats und heißt Drive.
MORGENGRAUEN sollte der Idee nach eigentlich der
Abschlusstrack des Albums werden. Allerdings wollte ich NACHTLICHT dann doch
nicht in so einer deepen Stimmung enden lassen. Schon immer hab ich viele
meiner Texte im MORGENGRAUEN in öffentlichen Verkehrsmitteln auf dem Weg zu
Arbeit geschrieben. Seit längerem kam mit dabei immer der Ausruf „Im
Morgengrauen!“ in den Sinn, den ich aus einem Raptrack kannte, ich war mir
nicht mehr sicher aus welchem und dachte eigentlich es sei irgendwas von
Bassboxxx/Bass Crew gewesen. Ich wollte unbedingt etwas über diese besondere,
meine Kreativität sehr fördernde Atmosphäre im MORGENGRAUEN schreiben. Nachdem
ich den Track dann aufgenommen hatte hielt ich ihn für den besten des Albums
und recherchierte welcher Raptrack es denn gewesen war der mich durch den
Ausruf „Im Morgengrauen!“ dazu inspiriert hatte. Ich wurde fündig bei Prinz Pi.
Leider musste ich feststellen dass er teilweise die gleiche Scheiße auf
MORGENGRAUEN gereimt hatte wie ich, allerdings negiere ich seine Aussage, nur
im MORGENGRAUEN könnte man Augen und Ohren trauen. Trotzdem ist das, wenn auch
unabsichtlich, fast gebitet. Ich war am Boden zerstört, war für mich
MORGENGRAUEN doch bis dahin der beste Track des Albums gewesen. Ich überlegte
den Track nicht zu veröffentlichen, ihn aus der NACHTLICHT Tracklist zu
streichen. Allerdings sind die Aussagen die ich in diesem Text mache essenziell
wichtig für den Roten Faden der durch NACHTLICHT führt und haben mit auch mit
den Aussagen in Prinz Pis MORGENGRAUEN nicht viel gemein. Daher entschied ich
mich das zu tun was ich am besten kann,
nämlich einfach drauf zu scheißen und den Track wie geplant zu veröffentlichen.
Der Beat ist wieder ein Freebeat von HundertmarkBeatz und
trägt den schönen Titel Dub darf doch nicht wahr sein.
Der letzte Track des Albums ERNSTE THEMEN bildet zusammen
mit BLICKE in meiner Wahrnehmung ein Paar (ähnlich wie auf meinem Album NACH
BESTEM WISSEN UND GEWISSEN die beiden Tracks EIN STÜCK und KEINE PERSPEKTIVE in
meiner Wahrnehmung ein Paar bilden). Beide sind ungefähr im selben Zeitraum
entstanden, beide auf Garrido Beats aus der Sammlung die er mir 2009 gab, beide
sind recht ernst und deep. ERNSTE THEMEN beschreibt die Ups and Downs des
Lebens. Das Besondere an diesem Track ist, dass er die Brücke schlägt zwischen
den deepen Themen des Albums und der Partythematik. Obwohl der Text schon
relativ alt ist (Winter 2009/10), war ERNSTE THEMEN einer der letzten Tracks
die ich für NACHTLICHT aufgenommen habe, zumindest meine gerappten Strophen.
Die von meiner Frau eingesungene Hook habe ich schon fast ein Jahr vor meinen
Parts aufgenommen. Vom technischen Gesamtbild ist dies wahrscheinlich der beste
Track des Albums, denn hier habe ich mir ausnahmsweise ein bisschen Mühe beim
Mischen gegeben und auch relativ gut on point gerappt. Er bildet einen schönen
Abschluss des Albums in dem er signalisiert ich bin auf einem guten Weg zu
einem guten Menschen, zumal weil ich mir bewusst bin wie leicht man den festen
Boden unter den Füßen verlieren kann.